Metzingen zündete den Wirtschaftsturbo – Viertes Unternehmerforum der CIM mit Michael Donth MdB

Beim vierten Unternehmerforum der City Initiative Metzingen (CIM) drehte sich am Abend des 15.07. alles um die Frage: Wie geht es wirtschaftlich weiter in Deutschland – und was bedeutet das konkret für Metzinger Unternehmen?

Mehr als 60 Unternehmerinnen und Unternehmer aus Metzingen und dem regionalen Umfeld – vom inhabergeführten Fachgeschäft bis zum Industrieunternehmen – waren der Einladung der City Initiative Metzingen ins Sparkassen-Forum Metzingen gefolgt. Unter dem Titel „Jetzt den Wirtschaftsturbo zünden“ stellte der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Donth, selbst gebürtiger Metzinger, die wirtschaftspolitischen Ziele der neuen Bundesregierung vor.

Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh eröffnete den Abend mit einem Grußwort, in dem sie die Initiative der CIM ausdrücklich würdigte: „Die City Initiative zeigt Tatkraft – viele tolle Aktionen machen Mut.“ Als klare Botschaft an Berlin ergänzte sie: „Zum Wirtschaftsturbo wünschen wir uns dringend auch einen Bauturbo.“

Der Moderator des Abends, Markus Berger, ebenfalls Unternehmer aus Metzingen klopfte gemeinsam mit Michael Donth im Anschluss an die Grußworte der Oberbürgermeisterin die fünf große Schwerpunktbereiche für die Wirtschaft aus dem neuen Koalitionsvertrag ab. Die Themen reichten dabei von steuerlichen Entlastungen über Bürokratieabbau, Digitalisierung und Fachkräftesicherung bis hin zu Energiefragen und Investitionsanreizen.

„Die Welt ist im ständigen Wandel und in einer stetigen Transformation – was wir Unternehmer erleben ist Schnelligkeit. Wir leben Agilität und brauchen diese ebenfalls von der Politik – was kann und will die CDU als Teil der neuen Regierung für uns Unternehmer tun? fragte Markus Berger in Richtung Michael Donth.

„Die Koalition ist erst seit 70 Tagen im Amt – und wir haben bereits viel erreicht“, so Donth. Laut Koalitionsvertrag sollen 12 Milliarden Euro Entlastung für die Wirtschaft geschaffen werden – ein Teil davon sei bereits in konkrete Gesetzesvorhaben gegossen. Dabei gelte weiterhin: Die Schuldenbremse bleibt. Daran werde niemand rütteln.

Auch der durchaus unbequemen Frage „Bricht die CDU, bricht der Bundeskanzler Merz mit der Ausrufung von Milliarden Euro an Sondervermögen und der Verschiebung der Absenkung der Stromsteuer nicht reihenweise Wahlversprechen?“ wollte sich Donth nicht entziehen. Er rechnete vor: „…dass die Absenkung der Leitungskosten einem Vier-Personen-Haushalt im Jahr mehr als 100 Euro sparen würde – das kommt am Ende auch den Unternehmern, Einzelhändlern und Gastronomen mit gestiegener Kaufkraft zu gute.“ Und so der Bundestagsabgeordnete der CDU weiter: „er könne keinen Bruch von Wahlversprechen erkennen. Die Welt hat sich seit dem Wahltag deutlich verändert – dieser Veränderung trägt die neue Regierung mit Augenmaß und Sorgfalt entsprechend Rechnung. Ich wiederhole es gern nochmals – die Schuldenbremse gilt weiterhin und die Absenkung der Stromsteuer kommt – zu einem späteren Zeitpunkt, aber sie kommt.“

Entlastung, Digitalisierung, Vertrauen

Die politischen Schwerpunkte der neuen Regierung zur Entlastung der Wirtschaft reichen von steuerlichen Erleichterungen über den Bürokratieabbau bis hin zur Digitalisierung: „Das muss ein großes Thema sein und bleiben – und an vielen Stellen werden“, betonte Donth. Gleichzeitig forderte er Mitwirkung: „Beim Entbürokratisieren müssen alle mit anpacken.“ Michael Donth warb bei den anwesenden Unternehmer:innen für die aktive und intensive Nutzung aller neugeschaffenen Möglichkeiten. So nannte er als Beispiel die attraktiven Konditionen vom sogenannten „Investitionsbooster bzw. Wachstumsbooster“, der bereits seit Juli 2025 in Kraft ist. „Mit gezielten Investitionsanreizen wollen wir schnell neues Wachstum schaffen: Das ist das erklärte Ziel der Bundesregierung. Unser steuerliches Investitionssofortprogramm soll die Wirtschaft ankurbeln und Arbeitsplätze sichern.“ führte Donth aus. Und ergänzt gleich hinterher: „mit der gezielten Förderung für die beschleunigte Abschreibung beim Kauf von betrieblich genutzten E-Fahrzeugen tun wir auch etwas für den Klimaschutz. Nutzen Sie bitte als Unternehmer diese neuen Möglichkeiten“.

Beim letzten Punkt der Themenrunde „Lösungen für den Fachkräftemangel und Mindestlohn“ fand Michael Donth dann nochmals klare Worte: „die Diskussion um die 15 Euro sind eine echte Herausforderung für die Koalition aus CDU und SPD. Aber auch dieses Thema werden wir im Sinne der Bürgerinnen und Bürger und natürlich der Unternehmer:innen zielgerichtet und sinnvoll umsetzen.“

Intensiver Austausch mit klaren Erwartungen

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde deutlich: Die Erwartungen der Unternehmerinnen und Unternehmer – egal ob Handwerker oder Einzelhändler sind hoch.

Viele Teilnehmer:innen äußerten das Gefühl, als Mittelstand nicht ausreichend gesehen zu werden. Donth reagierte offen: „Diese Kritik nehme ich sehr ernst. Die neue Regierung hat ein konkretes Zukunftsbild für Deutschland – aber sie kann es nicht allein schaffen.“

Ebenso auf die Frage „Warum braucht es mehr als 20 Seiten im Koalitionsvertrag um den Abbau von Bürokratie in Deutschland zu beschreiben?“ zeigte sich Donth offen und kämpferisch: „Die Koalition besteht aus drei Partnern – CDU, CSU und der SPD – da macht es absolut Sinn, dass das man wichtige Sachen aufschreibe, manches Thema auch „en detail“ um damit den Koalitionspartner hin und wieder an die schriftlich getroffenen Vereinbarungen zu erinnern.“

Auf die Frage, wo die Bundesregierung Deutschland in zehn Jahren sieht, antwortete Donth optimistisch:

„Raus aus der Rezession, zurück unter die Top-Wirtschaftsnationen Europas. Dafür braucht es Mut, Kreativität und Vertrauen – von allen Beteiligten.“

CIM-Vorstand Silvio Flemmig brachte es am Ende auf den Punkt:

„Wir Unternehmer wollen gehört werden. Herr Donth – tragen Sie das bitte nach Berlin.“

Am Ende der 90 Minuten mit Michael Donth stand noch ein gemeinsamer Austausch aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dort wurden dann die Gespräche zu dem einen oder anderen Thema des Abends weiter vertieft.

Der Vorstand der CIM, Bianca Bazlen, Michael Wurz und Silvio Flemmig sind sich einig:

„Für uns ein guter, ein wichtiger Abend – die vielen Ideen und Konzepte der Politik müssen jetzt auch in die Tat umgesetzt werden. Dann sehen wir gute Chance für den Wirtschaftsturbo in Deutschland und vor allem natürlich hier in Metzingen für die lokalen Wirtschaftsakteure aus Industrie, Handel, Handwerk und der Gastronomie.“